Das Institut für Inklusive Bildung
Ein Bericht
Waren Sie schon einmal auf https://www.inklusive-bildung.org/? Hier werden Sie zuerst gefragt, ob Sie die genannte Webseite in einfacher oder schwerer Sprache (oder auf Englisch) einstellen möchten. Warum? - Hier geht es um die Arbeit von und mit Menschen mit Behinderung.
Das Institut für Inklusive Bildung ist eine selbstständige, gemeinnützige Einrichtung, die der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel angegliedert ist. Erwachsen ist das Institut aus dem von der Aktion Mensch geförderten Modellprojekt Inklusive Bildung (2013-2016) der Stiftung Drachensee.
Aufgabe und Ziel des Instituts für Inklusive Bildung ist es, Menschen mit Behinderungen zu sogenannten „Bildungsfachkräften“ zu qualifizieren. In ihrer Funktion vermitteln diese die Lebenswelten, Bedürfnisse und Sichtweisen von Menschen mit Behinderungen. Davon profitieren Lehr-, Fach- und Leitungskräfte in Fach- und Hochschulen, Politik, Verwaltungseinrichtungen und Unternehmen, wenn es um Inklusion in der Praxis geht.
Die Auszubildenden tauschen demnach für drei Jahre ihren Werkstattplatz gegen das Erlernen von Bildungsarbeit. Als qualifizierte Bildungsfachkräfte werden diese besonderen Menschen zu Experten/Expertinnen in eigener Sache und leisten wertvolle Arbeit in punkto Bildung. Daneben besteht auch die Möglichkeit, die Bildungsfachkraft in einen Arbeitsplatz der klassischen Arbeitswelt zu vermitteln. Dies ist bereits bei allen ersten Absolventen und Absolventinnen gelungen – die Nachfrage nach den Bildungsangeboten der Fachkräfte ist groß.
Nach dem Grundsatz „Nicht über uns ohne uns“ bzw. „Mit uns für uns!“ schafft das Institut eine wertvolle Brücke zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Es ergibt sich ein wertvoller Dialog und Austausch, welcher das theoretische Wissen zu Themen rund um das Leben mit Behinderung ideal ergänzt.
Das Angebot an Themenfeldern, welches die Bildungsfachkräfte vermitteln, ist vielfältig. Häufig gewählte Titel für Seminare, Vorlesungen, Vorträge, Workshops etc. sind: „Was ist gute Unterstützung?: Professionelle Arbeit für und mit Menschen mit Behinderungen“, „Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht“ oder „Inklusionskompetenz für Führungskräfte und Personalverantwortliche“.
Erfreulich ist, dass die Initiative weiter wächst:
Seit Herbst 2017 gibt es nun in Baden-Württemberg das erste Kooperationsprojekt. Kürzlich besuchte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (MdL) das Projekt „Inklusive Bildung Baden-Württemberg“ und freute sich über die sieben, motivierten Ausbildungsteilnehmer.
Aus unserer Sicht ist das Institut für Inklusive Bildung eine lobenswerte Einrichtung, welche es zu fördern und über die es zu berichten gilt. Daher: Daumen hoch für diese Initiative!