Bericht: Veränderung der Arbeitswelt - Handlungsmodus ja, aber mit Gelassenheit!

 

Unsere Arbeits- und damit auch unsere Lebenswelt hat sich im Jahr 2020/2021 gravierend verändert. Erste Studien zeigen diesen Wandel und dessen Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser psychisches Wohlbefinden auf.

Warum eine Mischung aus gesundem Aktionismus, aber auch einer Portion Gelassenheit uns in dieser Situation vermutlich am meisten unterstützt, erläutern wir in diesem Bericht.



Veränderung der Außen- und Innenwelt

Der Fehlzeitenreport 2021 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat anhand einer Befragung von 2.500 Beschäftigten (Alter 20 bis 65 Jahre) untersucht, inwiefern sich die Arbeitswelt aufgrund der Corona-Krise verändert hat.

Rund 80% der Befragten gaben an, dass sich die eigene Arbeitssituation im Vergleich zu vorher gewandelt hat. Gestiegen ist vor allem der Anteil der im Home-Office arbeitenden Personen (80%). Die zahlreichen beruflichen, aber auch kulturellen und sozialen Veränderungen in unserem unmittelbaren Umfeld bewirken aber auch einen Wandel im Inneren.


So sind beispielweise die Krankschreibungen aufgrund einer Atemwegserkrankung, vermutlich auch aufgrund des geringeren Kontakts zu anderen Menschen, rückläufig, Gleichzeitig ist hingegen die Anzahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Leiden sowie emotionaler Probleme, wie zum Beispiel Lustlosigkeit, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsproblemen und Schlafstörungen,  seit der Corona-Pandemie deutlich gestiegen (2020:69%, 2021: 89%) Die gemeldeten Arbeitsunfähigkeits-Tage haben sich infolgedessen durchschnittlich um 4 Tage erhöht. Welche weiteren gesundheitlichen Auswirkungen noch auf uns zukommen, ist unklar.

 

 

Ein Gefühl von Selbstwirksamkeit durch Umsetzungsorientierung

Gefühlt hat die Corona-Krise seit März 2020 eine große Welle privaten, unternehmerischen und gesellschaftlichen Engagements mit sich gebracht. Der AOK-Report zeigt auf, dass resiliente Menschen und Unternehmen diese schwierige Situation bisher am besten meistern konnten.

Dennoch dürfen wir nicht missachten, wie tiefgehend uns diese Umwälzungen wirklich beeinflusst haben bzw. immer noch beeinträchtigen (können). Anders als vorher bewegen wir uns aktuell in einer Art Mikrokosmos: häufig im Home-Office arbeitend und mit einer viel geringeren Anzahl an kulturellen sowie sozialen Aktivitäten und Kontakten. Daher vermittelt es uns ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Einflussnahme, wenn wir im Rahmen unserer kleinen eigenen Welt etwas Positives bewirken können.

 Beispiele:

  • die Wohnung/ das Büro ausmisten
  • ein kleines Hilfsprojekt ins Leben rufen oder unterstützen
  • Bekannten/ Freunden bei der Kinderbetreuung helfen
  • den eigenen Workflow / die Angebotsstruktur verbessern etc.
  • ein privates Projekt umsetzen, das schon lange aufgeschoben wurde

 


Achtsames Handeln im Blick

Doch wir sollten und dürfen auch akzeptieren, dass wir im Laufe der Zeit, die diese Extremsituation bereits andauert, auch einmal anders auf die Situation reagieren als gewünscht und uns nicht kontinuierlich im Reflexions-, Verbesserungs- und Handlungsmodus befinden oder diesen abrufen können.

Nachfolgend ein paar Tipps, wie wir im Handeln, aber dennoch achtsam mit uns selbst bleiben können:

 

1. Beachte Deine aktuelle Situation und Gefühlslage

  • Wie ist meine aktuelle Situation?
  • Wie geht mir wirklich?
  • Hat die Aufgabe / Projekt xy aktuell wirklich Priorität?
  • Stehen mir genügend äußere und innere Ressourcen zur Verfügung, diese Aufgabe/ dieses Projekt umzusetzen?

 

2. Komme durch kleine Starteraufgaben bei unliebsamen Tätigkeiten ins Tun

Sollte man sich in einer Phase befinden, in der man nicht so aktiv ist oder sein kann, wie man es von sich erwartet, kann es hilfreich sein, besonders kleinere unliebsame Aufgaben anzugehen, da mit deren Erledigung vor allem ein Gefühl der Erleichterung einsetzt.

  • Welche Aufgaben/Projekte, die maximal ca. 10 Minuten in Anspruch nehmen, schiebe ich schon länger vor mir her?
  • In welche kleineren Aufgaben kann ich diese unterteilen?
  • Setze diese Aufgabe, wenn möglich direkt und in einem kurzen Zeitrahmen, um

 

3. Etabliere Akzeptanz bei energielosen Phasen

  • Mache Dir klar, dass wir uns alle noch nie in einer Situation wie dieser befunden haben (es ist eine absolute Ausnahmesituation)
  • Mache Dir zudem bewusst, dass alles im Leben immer in Wellenbewegungen verläuft (Positives/Negatives, motivierte/unmotivierte Phasen, energievolle/energiearme Phasen etc.)
  • Vertraue darauf, dass Du auch auf diese Weise Dein Ziel erreichst, aber in Deinem eigenen Tempo und Rhythmus.

 

„Everything comes and goes in waves“

 

Fazit:

In einer absoluten Ausnahmesituation wie der aktuellen Corona-Pandemie geht es um das ehrliche und achtsame Berücksichtigen der eigenen Gefühlslage und Ressourcen. In manchen Phasen kann verstärktes Handeln hilfreich sein, um ein Gefühl von Selbstwirksamkeit zu empfinden, sofern die persönlichen Ressourcen dafür vorhanden sind.

Wir wollen in dieser schwierigeren Zeit dazu ermutigen, die eigene Gefühlslage immer wieder achtsam im Blick zu haben und die Relevanz sowie Auswirkung von kleinen Handlungsschritten selbst wieder mehr wertzu- und nicht zu unterschätzen.

 

 

Blog

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