Themenmonat und Blogtour Resilienz im Juli  Einleitung: Resilienz - Was ist das eigentlich genau?


Zum Start unseres Themenmonats und unserer Blogtour zum Thema „Resilienz“ im Juli schauen wir einmal genauer, was unter dem Terminus „Resilienz“ zu verstehen ist. Denn wahrscheinlich haben viele diesen Begriff schon einmal gehört, aber vermutlich kann nicht jeder spontan erläutern, was damit wirklich gemeint ist.

Was dich nicht umbringt, kann deine Resilienz stärken

Diese Formulierung klingt zunächst vielleicht etwas hart, drückt aber im Kern aus, was Resilienz bedeutet (lat.: „resilire“ = „zurückspringen“ oder „abprallen“). Sie wird wichtig, wenn ein Mensch einer belastendenden Situation ausgesetzt ist und beeinflusst, wie dieser Mensch darauf reagiert und aus dieser schwierigen Situation bzw. Krise hervorgeht.

Sind zwei Menschen einer ähnlichen Stresssituation, wie beispielsweise dem überraschenden Verlust des Arbeitsplatzes ausgesetzt, reagiert die eine Person vielleicht mit dauerhaft negativen Emotionen, Rückzug und Resignation. Die Andere hingegen verarbeitet dieses negative Erlebnis schneller, sieht Chancen und Möglichkeiten, diese Situation zu bewältigen, und geht schlussendlich positiv daraus hervor.


Die Gemeinsamkeit in den unterschiedlichen Definitionen

Resilienz meint also eine psychische Wiederstandfähigkeit gegenüber schwierigen Situationen bzw. Krisen durch das Zurückgreifen auf interne und externe Ressourcen. Ein resilienter Mensch verhält sich praktisch wie ein Bambuszweig im Wind: er verfügt über Widerstandkraft und reagiert flexibel auf die Windverhältnisse um ihn herum.

Im deutschen Sprachgebrauch existiert bisher keine allgemeingültige Definition für Resilienz.

 Zwei mögliche Definitionen sind jedoch:

„Das Vermögen eines dynamischen Systems, sich erfolgreich Störungen anzupassen, die seine Funktion, Lebensfähigkeit oder Entwicklung bedrohen.“ Ann Masten (2016)

„Resilienz ist die Aufrechterhaltung oder schnelle Wiederherstellung der psychischen Gesundheit während und nach Widrigkeiten.“ Rafael Kalisch (2017)

Was haben alle Definitionen gemeinsam? Im Wesentlichen sind dies drei Aspekte:

  • Stressor: '
    Es ereignet sich ein außergewöhnlich belastendes Ereignis, welches psychisch und emotional als stark herausfordernd wahrgenommen wird.

Beispiele können sein: ein plötzlicher Jobverlust, eine schwere Erkrankung oder auch der Verlust einer Freundschaft

Wichtig zu sagen ist in diesem Zusammenhang, dass jede Person entsprechend ihrer persönlichen Stressverstärker (z.B. Ungeduld, Perfektionismus) unterschiedliche Stressoren aufweist – d.h., was für den einen eher harmlos wirkt, löst in einem anderen Menschen wohlmöglich eine emotionale Krise aus. Es gibt zudem Umweltstressoren (z.B. hohe Leistungsanforderungen), physische Stressoren (z.B. Schlafmangel, Krankheiten) und psychische Stressoren (z.B. Reizüberflutung, starker innerer Kritiker).

  • Anpassung:
    Der Umgang mit dem Stressor ist ausschlaggebend. Ein resilienter Mensch passt sich nach der zunächst normalen negativen emotionalen Reaktion auf die schwierige Situation dieser an – bewertet diese also neu und kann sie sogar auf eine Art und Weise zum Positiven nutzen.

Beispiel: Eine Person nimmt die überraschende Kündigung in ihrem Langzeitjob als Manager als Gelegenheit, um sich eine langersehnte Auszeit zu nehmen und neu zu bewerten, was ihr wirklich wichtig im Beruf und Privatleben ist.

  • Wachstum:
    Am Ende der herausfordernden Situation nimmt die Person etwas mit, das sie sogar stärkt. Dies können ganz unterschiedliche Dinge sein: eine positive Veränderung im eigenen Leben geschaffen, eine neue gesunde Haltung entwickelt oder auch eine besondere Erfahrung gemacht zu haben, die sich ohne diese Zeit nicht ereignet hätte.

Beispiel: Eine Person macht nach der überraschenden Kündigung in ihrem Langzeitjob ein Jobcoaching und beginnt anschließend eine Tätigkeit als Sozialarbeiter, die sie letztlich viel mehr erfüllt und erkennt, dass ihr ein Beitrag zum Allgemeinwohl wichtiger ist als ein hoher Verdienst.

Tipp: Kenne deine Stressoren und Ressourcen

Eines ist wohl sicher, und zwar, dass uns immer wieder Herausforderungen im Leben begegnen werden – seien es größere Krisen oder auch kleinere, die dennoch emotional herausfordernd auf uns wirken. Zudem hat jeder individuelle Stressoren, die ihn zumindest zeitweise in ein ungesundes Ungleichgewicht bringen können.


Wichtig bei der Entwicklung von Resilienz ist es also zunächst, die eigenen persönlichen Stressoren zu kennen und zu analysieren:

  • Was stresst mich kurzfristig/langfristig?
  • Mit welchen Situationen/ Ereignissen gehe ich noch nicht auf eine für mich förderliche Weise um?


Um diese kritischen Ereignisse zu bewältigen, ist darüber hinaus auch das Kennen und Austesten der eigenen (internen und externen) Ressourcen wichtig, wie zum Beispiel ein gutes soziales Netzwerk oder auch die Einstellung, dass Krisen immer auch etwas Positives hervorbringen können. Bei unterschiedlichen Krisen braucht es gegebenenfalls unterschiedliche Ressourcen, d.h. auch unsere Resilienzfähigkeit darf sich immer wieder anpassen und weiterentwickeln.


Ausblick:

In unserem Themenmonat werden wir das Thema Resilienz aus der wissenschaftlichen und unternehmerischen Perspektive beleuchten sowie verschiedene Unterthemen anhand von Expertenbeiträgen in unserer Blogtour behandeln.
Seien Sie gespannt!

 

Alle Beiträge der Blogtour „Resilienz“ von im Überblick:

  • 1. Tag, 30. Juni: Dirk Raguse von dirk raguse training · coaching · beratung: „Einleitung zum Thema Resilienz“ unter: https://www.dirk-raguse.de/blog

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Im Folgenden haben wir Ihnen Neuigkeiten, eigene Gedankengänge sowie Beobachtungen aus der Welt der Weiterbildung zusammengestellt.

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