Gelassenheit ist Ihr Erfolgsfaktor

Zwei Inspirationen und eine Übung für Frauen, die sich zwischen Führung und Fürsorge aufreiben (Gabriele Breuninger)

Vor einigen Jahren hatte ich eine Klientin, deren Leben aus den Fugen geraten war. Nicht etwa, weil ihr Arbeitsplatz in Gefahr war oder sie mit der Diagnose einer lebensbedrohenden Krankheit hätte zurecht kommen müssen. Ihr war auch nicht die Wohnung gekündigt oder das Bankkonto gehackt worden. Sie lebte in einer funktionierenden, erfüllenden Beziehung.Aber ihr Partner war schwer erkrankt gewesen, hatte sich einer schwierigen Operation unterziehen müssen. Er war auf dem Weg der Gesundung, aber es hatte sein Seelenleben sehr mitgenommen.

Seit der Operation hatte meine Klientin ihren Partner fürsorglich und liebevoll gepflegt. Hatte vielfältige Aufgaben für ihn übernommen, die er zunächst nicht mehr selbständig machen konnte. Sie hat geholfen, wo sie nur konnte - organisatorisch, begleitend, erledigend, emotional.

Es gab kein Feld oder Thema, bei dem sie nicht ihm eine große Stütze war. Das ging so über lange, lange Zeit - mehrere Jahre. Und ihren Job machte sie „nebenbei“ auch noch: zuverlässig, pflichtbewußt, verantwortungsvoll.

Und irgendwann merkte sie: so kann das nicht weitergehen! Wo bleibe ich? Wer bin ich eigentlich geworden? Ich muß mich selbst wieder finden, ich will wieder bei mir selbst ankommen.

Sie hatte den Kontakt zu ihren Bedürfnissen vollkommen verloren. Sie merkte, dass sie kaum noch „nein“ sagen konnte - mit der Folge, dass sich ihr Schreibtisch bog, sie ständig Aufgaben von KollegInnen übernahm und aus Pflichtbewußtsein sich auch selber immer mehr auflud. Hobbies, Sport, kulturelle Unternehmungen, Kontakte und Freundschaften pflegen: alles begann darunter zu leiden. Sie wurde mißmutig, unlustig, energielos. Ihr Leben wurde zunehmend anstrengend und freudlos.

Wie können Frauen aus diesem Dilemma zwischen Führung und Fürsorge herausfinden? Was unterstützt einen neuen Blick auf sich selbst, die Situation und die eigene Veränderung auf das Ziel hin zu mehr Balance?

Eine solche Situation wirkt sich in drei Bereichen mit Anspannungen aus: es entstehen muskuläre Anspannungen sowie emotionale und mentale Anspannungen.

Ich lade Sie ein, sich in zwei Schritten und einer Übung dem Ziel einer ausgelichenen inneren Balance zu nähern und Gelassenheit in Ihr Leben zu holen.

Der erste Schritt, um eine gute Basis für Veränderung zu legen und mehr über sich selbst zu lernen, ist das Beobachten und Erkunden der körperlichen Eigenwahrnehmung.

Wahrnehmen – „Pause“ – Neu ausrichten

1. Sie sitzen an Ihrem Schreibtisch - wie nehmen Sie Ihren Körper wahr? Entdecken Sie eine Tendenz, dass sich alles zusammenzieht und Anspannung herrscht? Dass die Halsmuskeln angespannt sind? Lassen Sie sich vom Stuhl tragen oder halten Sie sich mühsam aufrecht? Was geschieht, wenn Sie sich erlauben, dass der Stuhl Sie trägt (und der Boden Ihre Füsse)? Unsere Körperkoordination ist ein Zusammenspiel der Schwerkraft und muskulärer Reflexprozesse. Unsere Wachheit und Aufmerksamkeit für unsere Muskelsinne läßt das natürliche Zusammenwirken wieder entstehen.

2. Entdecken Sie Ihre Gewohnheiten und Bewegungsmuster, die Anspannung verursachen: bevor Sie als nächstes z.B. zu Ihrer Kaffeetasse oder zur Maus greifen, denken Sie „PAUSE“ und halten für die Dauer des Wortes inne. Was beobachten Sie? Hat sich Ihre Schulter schon bereit gemacht – mit Anspannung? Hat Ihre Hand bereits die Form der Maus angenommen – mit Anspannung? Freuen Sie sich über diese Entdeckungen! Denn nun können Sie sich entscheiden, Sie NICHT auszulösen (die Anspannung...), denn:

3. Wir bekommen, was wir denken. Wenn Sie also das nächste Mal „PAUSE“ denken, kombinieren Sie es mit dem anschließenden Gedanken: „Mein Hals ist leicht wie eine  Feder, ich bin lang (Wirbelsäule), weit (Schultern & Brustkorb) und meine Muskeln & Gelenke sind gelöst.“

 

Der Kopf schwebt auf dem Hals wie das Ei auf der Feder

Dieses Vorgehen basiert auf der Entdeckung F.M. Alexanders um 1900, dass das Zusammenspiel von Kopf & Hals und unsere Fähigkeit des Innehaltens uns die Möglichkeit einer neuen Ausrichtung beschert, die der natürlichen (anspannungsfreien) Koordination des Körpers entspricht.

Der zweite Schritt ist das Kennenlernen der persönlichen inneren Antriebe und Motivatoren. Daraus werden Sie Ihre Bedürfnisse erkennen und können beginnen, Ihr Leben so zu gestalten, dass diese getroffen werden.

Bremsen & Antriebe durch Lebensmotive

Hier gebe ich Ihnen ein paar Ideen, welche Fragen Sie sich stellen können:

- Strebe ich eher nach Einfluss & Verantwortung oder arbeite ich lieber unter Anleitung und mag es, wenn andere führen
- Ist mir Autarkie & Selbstbestimmung wichtig oder eher Teamwork & Verbundenheit
- Kann ich gut mit Kritik umgehen und Rückschläge verkraften oder macht mich Kritik & Zurückweisung unsicher?
- Suche ich eher partnerschaftlichen Umgang und Freiräume oder bin ich (sehr) fürsorglich und kümmernd?
- Verhalte ich mich zweckorientiert oder bin ich eher an Prinzipien orientiert?
- Suche ich nach Kompromissen und vermeide Streit oder bin ich konfliktbereit und habe Kampfgeist bzw. Freude am Gewinnen?
- Wie risikobereit und abenteuerlustig oder eher vorsichtig und stressvermeidend bin ich?

Wo auf der Skala von extrem auf der einen oder extrem auf der anderen Seite ordnen Sie sich ein? Beginnen Sie zu verstehen, warum Sie sich in bestimmten Situationen auf Ihre Weise verhalten – und warum das anstrengend sich anfühlt?

So sieht ein ausgewertetes REISS MOTIVATION PROFILE® aus

Dies sind Anregungen aus dem REISS MOTIVATION PROFILE®, das uns unsere inneren Motive zeigt, nach denen wir handeln. Hieraus können wir ablesen, warum wir so aus dem Gleichgewicht geraten. Die Motivausprägungen zeigen unsere Bedürfnisse auf und wenn wir sie leben können, blühen wir auf und spüren Energie und Lebenslust.

Wenn Sie wieder in Balance kommen wollen, ist es ein hilfreiches Tool. Ich nutze es als Grundlage in den Coachingprozessen für Frauen, die wieder bei sich selbst ankommen wollen.

Und hier die kleine Übung für körperliche Gelöstheit und innere Gelassenheit. Sie brauchen dazu einen kleinen, weichen Gummiball.

Gelassen & gelöst mit einem kleinen Ball

Sie sitzen auf einem Stuhl und halten den Ball in einer Hand.

1. Sie drücken den Ball ganz fest (Faust) – mind. 1 Minute.
Was spüren Sie? Wo spüren Sie etwas?
Bewegen Sie den Arm. Wie fühlt sich die Bewegung an?
2. Lassen Sie den Arm hängen und die Finger völlig entspannt, beinahe wie leblos.
Bewegen Sie den Arm. Was geschieht?
3. Drücken Sie den Ball fest.
Jetzt erlauben Sie dem Ball, sich wieder in seine ursprüngliche Form zu entfalten und erlauben Ihrer Hand, dem zu folgen (NICHT die Hand aktiv öffnen...). Bemerken Sie den Kontakt Ihrer Hand zum Ball.
4. Drücken Sie den Ball. Stellen Sie sich in einem Gelenk (z.B. Schultergelenk) den Ball vor und lassen Sie ihn sich entfalten – in Ihrer Hand und Ihrem Schultergelenk (in Ihrer Vorstellung). Machen Sie das gleiche mit anderen Gelenken.

Machen Sie dies auch mit der Vorstellung, dass sich tief in Ihrem Inneren der Ball entfaltet – und Sie dem Raum geben und weit & gelöst werden.

Sie bekommen, was Sie denken :-)

Denken Sie neu und geniessen Sie die neue Ausgeglichenheit!

Bleiben Sie neugierig und wenn Sie mögen, berichten Sie mir gerne von Ihren Erfahrungen auf www.gabriele-breuniger.de

 

 

 

Blog

Im Folgenden haben wir Ihnen Neuigkeiten, eigene Gedankengänge sowie Beobachtungen aus der Welt der Weiterbildung zusammengestellt.

Schauen Sie doch einfach einmal rein!

APP-CHECK im Monat Oktober– Studienkompass

von Dirk Raguse am 31.10.2023

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