Besuchsbericht: Schlossgespräche – Wirtschaft trifft Wissenschaft       

"Zukunft braucht Herkunft - Unternehmensgeschichte in Zeiten der Digitalisierung"

        

Am 12. Februar 2020 durften wir an der Veranstaltung „Schlossgespräche - Wirtschaft trifft Wissenschaft: Zukunft braucht Herkunft - Unternehmensgeschichte in Zeiten der Digitalisierung“ der IHK und Universität Düsseldorf teilnehmen. Die Veranstaltungsreihe, die dazu dient, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen, findet aufgrund der hohen Nachfrage nicht mehr in einem Schloss, sondern in einem schönen, ehemaligen Bankgebäude in der Düsseldorfer Innenstadt statt. 

Mehr als 100 Interessierte aus Wissenschaft und Wirtschaft kamen zusammen, um sich darüber zu informieren und auszutauschen, inwiefern sich die Digitalisierung auf die Unternehmensgeschichte auswirkt. 

Das Thema mag für Außenstehende zunächst eher statisch bzw. nicht greifbar erscheinen, doch die Referenten haben es im Laufe der Veranstaltung geschafft, dieses lebendig und zugleich humorvoll zu vermitteln. Für den ersten Schmunzler des Abends sorgte Andreas Schmitz, Präsident der IHK Düsseldorf, als er in der Eröffnungsrede erläuterte, warum gerade die Banken die Folgen der Digitalisierung so sehr zu spüren bekommen: Denn Kunden seien keine Könige mehr, sondern gottgleiche Wesen, die ihr Haus nicht mehr verlassen müssen, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen. 

Anschließend gab uns Priv.-Doz. Dr. Michael C. Schneider, tätig im Arbeitsbereich Wirtschaftsgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Einblicke in seinen Fachbereich.  So habe sich der Umgang mit der eigenen Unternehmensgeschichte für viele Firmen deutlich gewandelt. Seit den 1980er Jahren gebe es vermehrt Untersuchungen über das Wirken von Firmen während der NS-Zeit. 

Während solche negativen Hintergründe und Zusammenhänge früher eher verschwiegen wurden, seien heute mehr Unternehmen bereit dazu, sich mit dem dunklen Fleck in ihrer Firmenhistorie auseinanderzusetzen. Dies hänge auch damit zusammen, so Schneider, dass es heute für die Allgemeinheit deutlich leichter sei, an Unternehmensinformationen zu gelangen und eine rücksichtslose Aufklärung sich darüber hinaus sehr positiv auf das Image auswirken könne. 

Nachdem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die wissenschaftliche Sichtweise auf Unternehmensgeschichten informiert wurden, konnte die Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Wirtschaft beginnen. 

Die Teilnehmenden waren sich einig darüber, dass man aus dem eigenen Firmenwerdegang viel lernen könne. So helfe die Rückbesinnung auf vergangene Krisen dabei, neu aufkommende Herausforderungen zu meistern. Auch für die Unternehmenskultur sei es wichtig, seine Unterehmenswurzeln zu kennen, denn so können sich Mitarbeiter besser mit der Firma identifizieren. Außerdem könne man aus der Vergangenheit Inspiration für neue Ideen schöpfen. 

Als die Frage aufkam, wie viele und welche Daten denn nun von Unternehmen aufbewahrt werden sollten, spaltete sich die Podiumsdiskussion in zwei Lager: Diejenigen, die lieber alles sichern und diejenigen, die sich auf ausgewählte Daten beschränken. 

Jedes Dokument und jede E-Mail aufzubewahren sei nicht sinnvoll, denn eine gute Datenbank bestünde nicht aus einer schieren Menge an Dateien, sondern erfordere auch Hinweise auf die Inhalte, sodass ein roter Faden gezogen werden könne. Wie solle man sonst später wissen, wonach man sucht? Andererseits bestünde durch das Aussortieren von Daten die Gefahr, dass möglicherweise wertvolle Dateien verloren gehen. 

Hier stehen wir vor einem schwierigen Problem: Wie sollen wir heute entscheiden, welche Daten in der Zukunft relevant sind? Dies einzuschätzen, ist offensichtlich eine große Herausforderung. Tendenziell erscheint das Horten von Daten für Unternehmen, die im weitesten Sinne Emotionen verkaufen, aber durchaus als sinnvoll. So dürften sich beispielsweise Fans des Fußballvereins Fortuna Düsseldorf über uralte Werbeplakate oder Dokumente, welche Aufschluss über ihren Lieblingstrainer geben, heute und auch in Zukunft noch freuen. 


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